
Marina Herrmann
Wenn Sänger kurz vor einem Konzert krank werden, bricht immer Unruhe bei den Verantwortlichen aus: Findet man kurzfristig noch jemand, der zu der übrigen Besetzung passt und der das Werk „drauf“ hat? Für das Konzert des Kammerchores am Sonntag, 9.11. um 18 Uhr (in einigen Flyern leider mit falscher Uhrzeit angekündigt) in der katholischen Pfarrkirche St. Georg konnte in letzter Minute Marina Herrmann gewonnen werden, die schon einige fulminante Einsätze in St. Georg hatte, u.a. bei Thomas Gabriels Auftragskomposition „Missa juvenalis“.
Gioachino Rossini nannte seine Messe „Petite messe solennelle“ – also „Kleine feierliche Messe“ und drückt im Titel schon den Spagat seiner Musik aus, der sich zwischen lateinischer Messkomposition und italienischer Oper abspielt: Vier Solisten singen regelrechte Bravourarien, die Chorsätze erinnern zuweilen sogar an Palestrina, sind voller Schwung, aber in strenger Satztechnik geschrieben.
Begleitet werden Chor und Solisten nur von Klavier und Harmonium, in der Bensheimer Aufführung am Sonntag, 9.11. um 18 Uhr wird statt des Harmoniums ein Akkordeon eingesetzt. Diese äußerst seltene Instrumentenverbindung gibt dem ganzen einen virtuosen und „frommen“ Klang. Der Kammerchor St. Georg Bensheim wird unterstützt von namhaften Solisten, allesamt mit Opernausbildung und –erfahrung: Marina Herrmann (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Thomas Heyer (Tenor) und Christoph (Kögel)bilden das Opernquartett, das sowohl solistisch wie auch im Ensemble und abwechselnd mit dem Chor singt.
Die Darmstädter Pianistin Misty Schaffert spielt am eigens in die Kirche transportierten Flügel, am Akkordeon ist Claudia Hornbach zu hören.
Regionalkantor Gregor Knop hat die Leitung dieses äußerst inspirierten, elektrisierenden Werkes, das innerhalb der Bensheimer Musiktage in der katholischen Pfarrkirche St. Georg aufgeführt wird.
Karten sind im Vorverkauf in der Musikbox, der Auerbacher Bücherkiste und der Bücherstube Deichmann erhältlich.