„Sein Gesicht zeigen“ – unter diesem Motto steht die Kunst-Installation der Künstlerin Marianne Reiners-Maaz während der Fastenzeit im Chorraum der St. Georgskirche. Wie ein Gebäude, das während einer Renovierung eingerüstet und durch Baufolien aus dem vertrauten Stadtbild ausgeblendet ist, soll das Fastentuch den gewohnten Blick auf das sonst sichtbare goldene Kreuz verhüllen; die Fastenzeit ist auch eine Zeit der Reinigung und Erneuerung.
Das Fastentuch zeigt den Druck von 35 zu einem großen Quadrat zusammengefügten Computerzeichnungen nachempfunden dem Christus-Gesicht des Turiner Grabtuchs. Auf dem Fastentuch kommt uns das Angesicht Gottes entgegen. Das Fastentuch lädt ein, Gott von Angesicht zu Angesicht zu begegnen; in Jesus schaut Gott uns an. er schenkt uns Ansehen. Gott zeigt im leidenden Christus Gesicht! Ein Gesicht mit Ausblick in die Ewigkeit.
Die Installation lädt ein, sich auf die Suche zu machen nach dem in vielen Facetten erscheinenden und doch nicht greifbaren Gottesbild. Die Installation will motivieren, als Christ Gesicht zu zeigen.
In einem Künstlergespräch am Sonntag, 15.März 2015 um 17:00 Uhr erläutert die Künstlerin Marianne Reiners-Maaz ihre Gedanken zum Fastentuch. Gregor Knop(Cembalo) und Nikolaus Norz (Violine) werden mit den Werken von Johann Heinrich Biber, Sonate „Kreuzigung“ und Marcel Dupré, Stationen aus „Le Chemin de la Croix“ dem Künstlergespräch einen anspruchsvollen musikalischen Rahmen geben.