Datum/Zeit: 9. März 2023 / 19:30
Veranstaltungsort: Café Klostergarten, Klostergasse 5A, 64625 Bensheim
Am Donnerstag, 9. März, bietet die katholische Kirche Bensheim-Zwingenberg um 19.30 Uhr im Café Klostergarten, Klostergasse 5 a, in Bensheim einen Dialogabend zur EVV-Studie des Bistums Mainz an. Am 3. März stellt der Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber die EVV-Studie vor. EVV ist die Abkürzung für ERFAHREN – VERSTEHEN – VORSORGEN. Das ist der Leitgedanke der umfassenden und unabhängigen Studie zur Aufklärung von Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung im Verantwortungsbereich des Bistums Mainz. Sie umfasst den Zeitraum ab 1945 bis heute. Die Begriffe machen deutlich, worum es geht: Erfahren, was geschehen ist. Verstehen, wie es dazu kommen konnte. Auf dieser Grundlage vorsorgen, um Missbrauch zu verhindern. Die Studie soll dazu beitragen, dass an allen Orten, in allen Gemeinden und Einrichtungen des Bistums Mainz dieses Thema aus der Tabu-Zone geholt und darüber gesprochen wird – auch in den katholischen Gemeinden im Lautertal, in Zwingenberg und in Bensheim.
Die Studie geht vor allem drei Fragen nach. Erstens: Gab und gibt es Strukturen im Bistum Mainz oder auch hier vor Ort, die die Ausübung sexualisierter Gewalt befördert bzw. nicht verhindert haben? Zweitens: Wie wurde mit Fällen sexualisierter Gewalt nach entsprechender Kenntnis im Bistum Mainz umgegangen? Drittens: Haben im Bistum Mainz von 1945 bis heute bisher unbekannte Fälle von sexualisierter Gewalt stattgefunden? Welche Ergänzungen und Weichenstellungen ergeben sich aus diesen Erkenntnissen für das präventive Handeln im Bistum Mainz?
Die Studie ist keine reine Aktenauswertung, sondern es wurden vor allem Gespräche mit Betroffenen und anderen Informationsträgerinnen und -trägern geführt. Zu diesen Gesprächen gab es zahlreiche Aufrufe. Hier liegt der Schwerpunkt der Studie. Die Gespräche wurden mit dem Datenmaterial des Bistums Mainz abgeglichen. Es wurden nicht nur sexuelle Gewalt und sexualisierte Grenzüberschreitungen von Geistlichen untersucht, sondern auch von anderen Beschäftigten des Bistums Mainz und ehrenamtlich Tätigen. Ein weiterer Fokus liegt auf Abhängigkeitsverhältnissen. Aus der Dokumentation und Bewertung der Geschehnisse soll dann die Fähigkeit erwachsen, in Zukunft Situationen und Konstellationen zu erkennen, die sexuellen Missbrauch begünstigen oder ermöglichen.
Die Präventionsarbeit war und ist in den letzten Jahren ein wichtiges Instrument in der katholischen Kirche, um Missbrauch zu verhindern. Das Institutionelle Schutzkonzept, das zur Zeit von einer Arbeitsgruppe im Pastoralraum Bensheim-Zwingenberg erstellt wird, bündelt die bestehenden Maßnahmen und fördert, Verantwortung zu übernehmen sowie eine Kultur des achtsamen Miteinanders.
Der Dialogabend am 9. März ist ein Gesprächsangebot für alle und soll die Aspekte des Verstehens und Vorsorgens in den Blick nehmen.
Kontakt:
Sabine Eberle
Marktplatz 10
64625 Bensheim
Tel.: 06251 – 175 1624
sabine.eberle@katholisch-bensheim-zwingenberg.de